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#28 - Warum du keine Angst vor Verletzungen in Beziehungen haben musst und warum das Leben fair ist (Podcast)

Heute gibt es eine Geschichte mitten aus der kleinen Welt der Beziehungsarchitektin.

Oder sollte ich eher sagen: Aus meiner Bubble? Aus der Relationship-Architect-Bubble? Hmmm, ne. Ich folge Saskia Michalski auf Instagram und sie hat in einem ihrer Posts erzählt, dass sie mal aus ihrer Bubble raus gekommen ist und wie schön und bereichernd das für sie war. 

Saskias Bubble ist etwas anders als meine. Ich lebe ja auch irgendwie in meiner Bubble. So wie mehr oder weniger jeder von uns. Und auch ich schätze diese Momente, in denen ich aus dieser Bubble raus komme sehr. Gerade seit dieser Pandemie-Thematik, in der man nicht mehr so viele Menschen live und in Echt trifft. 
Ich hatte vor kurzem erst wieder einen dieser Momente. Ich kam mir ein bisschen vor wie im falschen Film, dabei war ich nur knappe 30 km von zu Hause entfernt. Aber das war Leben pur. Ich bin dort auf eine komplett andere Art Mensch getroffen. War echt eine mega interessante Erfahrung.

Und in dem Zuge fiel mir ein Posting ein, was ich vor kurzem gesehen habe: Kannst du dir vorstellen, dass die Realität im Kopf eines anderen komplett von der in deinem Kopf abweicht?

Ich saß da, schaute mir die Menschen an und dachte: “Die kämen mit meiner Kopf-Realität sicher nicht zurecht. Ich umgekehrt mit ihrer aber auch nicht.“ 

Und es gab von mir positiv und negativ bewertete Momente. Und Verletzungen. Denn wenn ich meine letzten Wochen so anschaue, würde ich auf die Frage nach meinen Superkräften antworten: ich kann gut googlen, Sachen verlegen und Sachen kaputt machen. Vor allem mich!

Ich hab mir aus Unachtsamkeit in der letzten Zeit diverse Verletzungen zugezogen. Die schlimmste ist gerade eine Kontusion am kleinen Zeh. Mit der mache ich schon seit knapp vier Wochen rum. So langsam wird es aber besser. Diese blöde kleine Verletzung hat einige meiner Pläne (vor allem, was das Lauftraining anbetrifft) leider etwas nach hinten geschoben.

Aber gerade an dieser Verletzung ist mir was Entscheidendes klar geworden, was ich mit dir teilen möchte: Verletzungen heilen. Auch Seelische!

Ich kann nach ca. 4 Wochen jetzt in Minimalschuhen schon wieder schmerzfrei gehen. Ruckartige Bewegungen sollte ich noch vermeiden und ich laufe immer noch sehr vorsichtig. Ich denke noch ein, zwei Wochen. Dann ist die Sache auch wieder Geschichte.

So wie diese Kontusion vor sich hin heilt oder der ein oder andere blaue Fleck, so heilen auch seelische Verletzungen. Manche brauchen länger, manche kürzer. Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man.

Niemand stirbt wirklich an Liebeskummer! Der ein oder andere geneigte Leser/Zuhörer wird jetzt vielleicht einwenden: Was ist denn mit dem Broken-Heart-Syndrom? 2% der gemeldeten Herzinfarkte stellen sich bei näherer Untersuchung als Broken Heart Syndrom heraus. Eine kurzzeitige Fehlfunktion des Herzens, die gleiche Symptome wie die eines Herzinfarktes aufweist. Auslöser ist plötzlich auftretender akuter Stress. Dieses Broken Heart Syndrom ist aber besser und leichter behandelbar als ein Herzinfarkt und heilt in der Regel wieder folgenlos aus.

Der ein oder andere von euch weiß, dass ich gerne gesamtheitlich arbeite und Situationen psychosomatisch beleuchte. Ich denke, ich werde an anderer Stelle dazu auch noch mal einen Podcast machen. Wenn ihr konkrete Fragen habt zur Psychosomatik, schreibt mir gerne über Insta, Facebook oder meine E-Mail-Adresse: emailan@diebeziehungsarchitektin.de

Ich habe mich vor kurzem mit jemandem über unsere jeweiligen letzten Liebeskummer unterhalten und wir haben beide festgestellt, dass das in dem Moment zwar echt ätzend, traurig und blöd war, aber dass wir mittlerweile damit total okay sind bzw. über die ein oder andere Situation sogar lachen können.

Ich wurde auch schon verletzt und ich habe verletzt. Ich kann für mich sagen, dass ich nie aus der bösen Absicht heraus gehandelt habe den anderen zu verletzen. Ob das bei meinem jeweiligen Gegenüber der Fall war? Keine Ahnung! Das spielt aber auch keine Rolle.

Wenn dich jemand verletzt, kannst du auf ihn (oder sie) zugehen und sagen: “Hey! Das, was du da gemacht hast, hat mich verletzt.“ Manchmal kommt dann vom Gegenüber sogar direkt eine Entschuldigung. Manchmal aber auch nicht. Muss es auch gar nicht. Dadurch, dass du es zum Ausdruck gebracht hast ist beim anderen etwas angekommen. Du kannst nun die weiteren Handlungen beobachten. Wenn es nicht mehr vorkommt, ist es ja dann gut.

Nur gibt es da immer wieder so Leute, die einen positiven Gewinn für sich daraus ziehen die gerade frisch gebildeten Krusten wieder aufzureißen. Das kann man machen. Es bringt dich nur leider nicht weiter.
Mir hat mal jemand 4 Jahre nach einem Ereignis noch etwas im wahrsten Sinne des Wortes „nachgetragen“. Meine Reaktion war nur, dass es mir Leid tat, dass diese Person es so lange mit sich rumgetragen hat. Ich konnte mich zu dem Zeitpunkt als wir drüber sprachen schon gar nicht mehr an den Vorfall erinnern.
Tiefe Verletzungen hinterlassen auch auf der Seele Spuren, sowas wie Narben, Traumata. Allerdings kann man schon bei deren Entstehung etwas dagegen tun, dass diese Narben zu tief werden. Man sollte die Verletzung in Ruhe ausheilen lassen. Und nicht immer wieder dran rum zerren und schauen, ob schon eine Kruste drauf ist oder ob es immer noch blutet, wenn man dran zieht. Oder ob es immer noch weh tut, wenn man drauf drückt. 
Je nach Schwere der Verletzung sollte man es dem anderen wirklich sagen. Denn wenn der andere nicht weiß, dass man sich verletzt fühlt, hat er (oder sie) überhaupt keine Chance zu reagieren. 

Da hat weder der Verletzte noch der Verletzende was von. 

Liebeskummer entsteht, weil einer der beiden teilnehmenden Personen (klingt das romantisch ;-) ) Erwartungen an den anderen hat, die der (oder die) jenige nicht erfüllt. Einer der beiden ist verliebt und der andere halt nicht. Kann passieren. Da kannste auch nix machen. Erfreulicherweise geht das aber alles mit der Zeit wieder vorbei. Sowohl das Verliebtsein als auch der Liebeskummer.

Was ich immer wieder als kritisch empfinde ist, wenn der eine Partner in einer Beziehung den anderen Partner für die eigenen Verletzungen verantwortlich macht. 

„Wenn er mich wirklich liebt, muss er doch wissen, dass mir das weh tut.“ Woher? Woher genau soll der andere das denn wissen? Außerdem…Wozu? Wozu sollte der andere das wissen? Erwartest du wirklich von deinem Partner, dass er auf seine eigenen Bedürfnisse verzichtet nur weil er dir damit wehtun könnte?

Dann sitzt du in der klassischen ER-WARTUNGS-Falle. Sobald wir etwas erwarten, sind wir passiv. Wir warten. Und wenn unsere ER-WARTUNG dann enttäuscht wird, sind wir furchtbar wütend, traurig, entsetzt. 

Schon mal drüber nachgedacht, dass du diese Erwartung in einen Wunsch umformulieren könntest? Ich wünsche mir, dass ich gut damit klar komme, sollte mich mein Partner einmal verletzen.
Na, wie klingt das?

Das ist das gleiche, wie wenn Menschen lamentieren, wenn ihnen aus ihrer Sicht Unrecht geschieht: Das Leben ist nicht fair!

Nur weil du nicht das bekommen hast, was du dir gewünscht hast, ist das Leben also nicht fair. Ah, ja!
Ich glaube, das Leben ist neutral. Dinge passieren. Ob du sie als fair oder unfair betrachtest, liegt in deiner eigenen Bewertung. Und die darfst du zu allem im Leben jederzeit ändern.

Wenn du eine kleine Unterstützung darin möchtest, wie du Ereignisse in deinem Leben anders bewerten kannst, findest du meine Kontaktdaten auf der Startseite.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.

Beziehungsarchitektonische Grüße,

Deine Änni

Jingle mit freundlicher Genehmigung von Michael M. Jung, www.god-band.de

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