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#24 - Wie du deine Beziehung in den Abgrund führen kannst....Beziehungsintelligenz und die apokalyptischen Reiter nach John Gottmann

In der heutigen Folge geht es um John Gottmann und seine apokalyptischen Reiter und um Beziehungsintelligenz.
Was ich so mache erfährst du auf meiner Homepage oder meinen Facebook-Gruppen oder auf Instagram. Oder….wenn du mich einfach fragst.

Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann.

Nun aber zum heutigen Thema oder vielmehr zu den 2 Themen: Wir schließen gerne von uns auf andere. Ich mache das jetzt auch mal. In der letzten Zeit habe ich recht viele Podcasts und Hörbücher gehört. Das ist für mich eine tolle Art Informationen oder Entertainment zu bekommen und nebenbei was anderes zu machen. Deshalb gibt’s den Podcast hier heute wieder für dich.

Die Themen sind Beziehungsintelligenz und die apokalyptischen Reiter nach John Gottmann.
Keiner von uns geht Beziehungen ein mit dem Gedanken, dass diese Beziehungen enden oder unglücklich für beide Beteiligten werden können. Manche von uns träumen immer noch von dem oder der Einen, die einen bis zum Ende des Lebens glücklich macht. Aber selbst wenn wir das nicht tun, sind wir am Anfang ja auch erstmal verliebt und der oder die andere ist super toll!

Tja, die Realität sieht oft ganz anders aus. Ich will damit nicht sagen, dass dein Angebeteter oder deine Angebetete nicht toll ist. Es sind tolle Menschen. Wir alle sind tolle Menschen. Nur beleuchten wir sie am Anfang einer Beziehung mit einem anderen Licht als im Verlauf einer Beziehung. Jeder Mensch, der neu in dein Leben tritt ist erstmal spannend, aufregend und toll. Ganz einfach, weil er neu ist.

John Gottmann sagt, dass er ein Paar nur eine kurze Zeit lang in der Interaktion beobachten muss, um zu erkennen, ob die beiden zusammenbleiben werden oder glücklich oder nicht. 
Großspurige Aussage. Ich kenne Paare, die 40, 50, 60 Jahre zusammen sind, allerdings mehr unglücklich als glücklich.

Dass du über diese Zeitdauer mit deinem Partner dauerhaft glücklich bist ist eine Illusion. Genauso wie kein Mensch sein Leben lang glücklich ist. Es gibt immer mal Phasen, in denen man unglücklich ist. 
Aber gerade in den Phasen sieht man wie viel Beziehungsintelligenz die beiden Partner haben. Wobei die Verteilung der Beziehungsintelligenz oft ungleich sein kann. Aber das spielt keine Rolle. Jeder Mensch hat selbst in der Hand wie er sich jemand anderem gegenüber verhält. 

Wir können jede Situation im Leben liebevoll wohlwollend betrachten oder argwöhnisch, ängstlich, kampfbereit, missgünstig.

Selbst wenn dein Partner/ deine Partnerin dich jahrelang nicht gut behandelt hat, kannst du dieses Verhalten mit wohlwollenden liebevollen Augen betrachten. Du kannst. Du musst nicht. Ich verstehe es sehr gut, wenn man Verhaltensweisen nicht gut findet und die auch rückblickend nicht wohlwollend anschauen möchte. 
Manche Verhaltensweisen sind auch einfach scheiße. Wenn du z.B. eine gewalttätige Partnerin hast, solltest du schleunigst schauen, dass du von ihr wegkommst.

Solches Verhalten hat dann nichts mehr mit Liebe zu tun.

Vor kurzem hat jemand mir gegenüber in einem Gespräch behauptet, dass Kriege aus Liebe geführt würden. Ähm, nein. Entweder Liebe oder Krieg. Beides geht nicht. Du kannst doch niemandem ein Messer in die Brust jagen, den du liebst.

Tja, und damit wären wir bei deiner Beziehung. Wie sieht deine Beziehung aus? Liebe oder Krieg?
John Gottmann hat 4 Kriterien aufgestellt, an denen man erkennen kann, dass eine Beziehung zum Scheitern verurteilt oder zumindest unglücklich ist:

1. Kritik
2. Verachtung
3. Rechtfertigung
4. Mauern

Wie oft wirst du von deinem Partner kritisiert? Wie oft kritisierst du deinen Partner?
Kritik an sich ist nichts Verkehrtes, allerdings sollte sie wohlwollend und konstruktiv sein. Ein „Du dusselige Kuh hast schon wieder das Essen anbrennen lassen“, ist weder wohlwollend noch konstruktiv.
Irgendwie ja schon fast logisch, dass die Beschuldigte sich dann rechtfertigt. „Aber ich hab so viel Stress mit den Kindern und dem Job und dem Corona.“ 

An diesem Punkt kannst du als Partner die Abwärtsspirale weiter vorantreiben: „Was hast du denn für Stress? Du bist doch den ganzen Tag zu Hause und kannst zwischendrin mal ein Nickerchen machen. Ich muss den ganzen Tag ins Büro, kilometerweit fahren und mich dann auch noch vom Chef niedermachen lassen. Jetzt stell dich mal nicht so an.“

Tja, und da stehen dann beide jeweils hinter ihren Mauern aus „Er/Sie versteht mich einfach nicht.“
Und irgendwann hören sie auf miteinander zu sprechen.
Und wundern sich dann, wenn sie unglücklich sind und die Beziehung den Bach runtergeht.

Und am Ende ist immer der andere schuld. 

Kommt dir das bekannt vor?

In einer guten Beziehung geht es nicht darum Schuld zu verteilen. Die meisten von uns tun Dinge auch nicht um den andren zu verletzen. Okay, da gibt es hier und da ein paar Ausnahmen. Aber wenn du das Gefühl hast, dass dein Partner oder deine Partnerin Dinge tut nur um dir weh zu tun. Warum bleibst du dann in dieser Beziehung? 
Es gibt Menschen, die zur Aufwertung ihres eigenen Egos andere niedermachen müssen. Mir gefällt das auch nicht, wenn ich niedergemacht oder abgewertet werde. Wenn es allerdings nur eine Kurz-Beziehung im Sinne von einer kurzen, vielleicht sogar nur einmaligen Begegnung ist, denke ich mir oft danach: “Wenn es dir jetzt besser geht, bin ich zufrieden.“

Das schlimme an der Sache ist aber, dass die Menschen, die dauerhaft andere niedermachen, weil sie sich danach besser fühlen dieses gute Gefühl oft nur sehr kurz haben. Wie Junkies. Die fühlen sich auch kurz nachdem sie den Stoff bekommen haben total gut. Und sind dann wieder auf der Suche nach dem nächsten Schuss. 
Jeder von uns ist jeden Tag der Schöpfer seiner eigenen Kopf-Welt. Und so wie es in deinem Kopf aussieht, siehst du die Welt. 

Eigentlich müssten wir alle auf rosa, lila, türkis- oder regenbogenfarbenen watteweichen Wolken durch die Gegend schweben und nur daran interessiert sein uns gegenseitig gut zu tun.
Eigentlich…..und…..wir tun es nicht!

Gerade eben ist mir im Aufzug ein Nachbar begegnet. Ich habe den Aufzug für ihn angehalten, weil ich gesehen habe, dass er nur ein Paket abholt und dann wieder hoch fährt. Er rief noch:“ Warten Sie!“ Ich so: “Ja, ich habe extra auf Sie gewartet.“ Er hechtete in den Aufzug. Was aufgrund seiner körperlichen Verfassung nicht so einfach war und bedankte sich. Ich nur:“ Ich kann auch nett sein.“ Er so:“ Ach ja?“ Naja, jaaaaaaaaaa! Klar kann ich gut Menschen anmotzen. Manchmal fehlt mir selbst auch die Energie und Zeit und ich hab auch einfach keinen Bock auf „Giraffen-Sprache“ („Gewaltfreie Kommunikation“ Marshall Rosenberg). 

Aber die „Giraffen-Sprache“ ist tendenziell echt schöner und sinnvoller als die „Wolf-Sprache“. In diesem Video ist der Unterschied zwischen Wolf- und Giraffensprache ganz gut erklärt, finde ich:


Siehst du die Verbindung?

Wenn du in „Wolf-Sprache“ mit deinem Partner sprichst, geht er automatisch in die Verteidigungshaltung. Und so kannst du so eine negative Abwärtsspirale in deiner Beziehung los treten.

Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich Paare in Interaktion erlebe, dass es sich bei den beiden um Kämpfende handelt. Jeder versucht dem anderen weh zu tun oder der anderen zu zeigen, dass er Recht hat. Man muss nicht immer einer Meinung sein. Es scheint aber auch ein Fluch unserer Zeit zu sein, dass dies nicht mehr so gewollt ist. Ich erlebe es in der Gesellschaft auch häufig so. Entweder man hat die eine Meinung. Und wenn nicht, hat man automatisch die andere. Entweder bist du Vegetarier oder Fleischesser. Dass du mal Fleisch isst und mal nicht, kommt eigentlich gar nicht vor. Und wenn doch, kriegst du dann auch gleich einen Stempel: Flexitarier. Aber was sind denn Flexitarier? Die können sich wohl nicht entscheiden. 

Ich bin auch so einer. Ich möchte die Umwelt schützen und verhalte mich auch so, wenn ich dazu etwas beitragen kann, habe aber verstanden, dass selbst wenn 10 europäische Länder komplett vegan leben würden sich an der Massentierhaltungssituation auf der Welt nichts ändert. Wenn China oder Indien damit anfängt, können wir noch mal drüber reden.

Aber das soll hier nicht das Thema sein. 

Ich kann mit meinem Verhalten nicht die komplette Welt ändern. Auch du nicht. Aber du kannst deine kleine Welt ändern. Deine Beziehungswelt zu dir und die Beziehungswelt zu den Menschen, die dir wichtig sind.
Vor kurzem hab ich mal von jemandem die Aussage bekommen:“ Ich habe die Trennung gewonnen.“ Hä? Beziehung ist kein Kampf, kein Krieg. Du bist mit deinem Partner zusammen, weil du ihn liebst. Wenn du deinen Partner nicht mehr liebst, lieben kannst, solltest du euch beiden den Gefallen tun und die Beziehung verlassen. Es wird heutzutage niemand gezwungen in einer Beziehung zu bleiben. 

Zumindest nicht in unserer westlichen Welt. Meistens.

Wenn du an das Video zurückdenkst, oder wenn du diesen Artikel als Podcast anhörst und das Video gar nicht gesehen hast, kann ich dir sagen, dass der Wolf in dem Video oben durch seine Lautstärke, seine Vorwürfe, sein Keifen und Bellen nur nicht erfüllte Bedürfnisse zum Ausdruck bringt.

Wenn ein Kind motzig ist und rumbrüllt oder weint, nimmt man es schon mal in den Arm. Hast du mal versucht deinen Partner in den Arm zu nehmen, wenn ihr euch streitet? Es ist nicht leicht, aber es kann viel bewirken.
Probier es gerne mal aus. Und erzähl mir, was passiert ist. 

Magst du der beziehungsintelligente Part in eurer Beziehung sein? Niemand möchte sich gerne sagen lassen, dass er dumm ist. Und manchmal sitzt du vielleicht auch da und denkst dir: „Boah, das war jetzt dumm!“ Ich denke, es ist ziemlich dumm eine Beziehung nur weil man Recht haben möchte oder „eine Trennung gewinnen zu wollen“ zu gefährden. Diese Person, die die Trennung gewonnen hat, hat mich übrigens angekuckt wie ein Auto als ich gemeint habe, dass ich es seltsam finde, dass man es als „Gewinn“ bezeichnet, wenn ein geliebter Mensch nicht mehr Teil des eigenen Lebens ist.

Wenn du Lust hast, mehr zu erfahren, schreib mir gerne. Oder schau ab und zu hier vorbei. Die Podcasts gibt es ab und zu. Dann kannst du auf meiner Seite auch noch die Facebook-Gruppen finden.

Wenn dir dieser Podcast geholfen hat, freue ich mich über eine kleine Spende in meine Kaffeekasse  und zu guter Letzt: du kannst mich gerne über das Kontaktformular direkt für ein Coaching buchen.

Hab einen tollen Sommer und eine tolle Beziehung.

Grüße voller Liebe,
Deine Änni

Jingle mit freundlicher Genehmigung von Michael M. Jung; Garden of Delight www.god-band.de
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